Die SD Karte für die Raspberry Pi Betriebssysteminstallation muss mit FAT32 Dateisystem formatiert worden sein. Die nötige Mindestgröße hängt von dem Betriebssystem ab und ist in der Betriebssysteminstallationsanleitung angegeben. Empfohlen sind mindestens SDHC-Speicherkarten Class 6 oder Class 10.
So wird sie formatiert:
1. Windows
Laut SD Association soll man das SD Formatter 5.0 for SD/SDHC/SDXC Tool benutzen. Die Begründung auf der Downloadseite ist der geschützte Bereich auf der SD Karte, der mit konventionellen Formatierungsmethoden (Windows Format) mitformatiert und gelöscht wird. Das SD Formatter Tool lässt diesen Bereich unberührt. Ausserdem soll die Leistung der SD Karte dadurch besser sein.
Lade also den SD Formatter hier herunter. Entpacke die setup.exe Datei und führe die Installation mit den Administratorrechten durch.
Stecke jetzt die SD Karte ein. Nachdem sie erkannt und der Treiber installiert wurde, starte den SD Formatter mit Administratorrechten (SHIFT+Rechte Maustaste und “Als Administrator ausführen”).

Wurde die SD Karte erkannt, so wähle Quick format, ein Volume label und starte die Formatierung mit dem Format-Button.
Bemerkung: Der Volume Label-Wert ist optional und kann zum Beispiel den Image-Namen und die Version des zukuftigen RPi-Betriebssystems enthalten. Es dient lediglich der späteren Identifizierung der Karte. In den meisten Fällen wird aber dieser Eintrag beim Übertragen des Images auf die Karte überschrieben.

Die Warnung über die Löschung aller Daten auf der SD-Karte mit JA bestätigen.

Anschliessend die erfolgreiche Formatierung mit OK bestätigen.
Die SD-Karte kann jetzt mit einem RPi Betriebsystemimage beschrieben werden!
2. Mac OS
Bei Mac OS gibt es zwei Möglichkeiten die SD Karte zu formatieren:
- SD Formatter (wie oben bei Windows beschrieben) oder
- OS X Disk Utility
Wenn OS X Disk Utility verwendet wird, wähle das SD Karten Ziel-Laufwerk und “Erase” mit MS-DOS Format.
3. Linux
Linux bietet mehrere Möglichkeiten die SD Karte zu formatieren. Hier die drei am meisten empfohlenen: [anker href=”GParted” text=”GParted”], die Kommandozeileversion [anker href=”Parted” text=”Parted”] und [anker href=”fdisk” text=”fdisk”].
3.1 GParted
Schliesse die SD Karte an den PC und starte GParted.
Wähle das richtige SD-Karten-Laufwerk.

Mit Rechtsklick auf jede Partition (hier /dev/sdc1 und /dev/sdc2), Aushängen (Unmount) und Löschen (Delete) wählen.
Jetzt existiert nur noch eine einzige nicht zugewiesene Partition.

Mit Rechtsklick auf die nicht zugewiesene Partition wähle New. File system fat32 auswählen und optional Label eintragen.

Add anklicken.

Apply oben in der Werkzeugleiste anklicken.

Mit Apply bestätigen.

Wie man sieht, erst nach dem Anlegen der neuen Partition werden die alten gelöscht und neue angelegt.

Die SD-Karte ist jetzt formatiert und kann entfernt oder mit einem Betriebssystemimage beschrieben werden.
3.2 Parted
Parted is das Kommandozeilentool das von GParted genutzt wird. GParted ist also nur die grafische Benutzeroberfläche für parted.
Schliesse die SD Karte an den PC.
Liste alle Laufwerke mit fdisk auf:
$ sudo fdisk -l

Hänge alle Partitionen der SD-Karte aus:
$ sudo umount /dev/sdcX
wobei X durch die Partitionsnummer ersetzt werden soll.
Im Beispiel:
$ sudo umount /dev/sdc1 $ sudo umount /dev/sdc2
Liste alle Laufwerke mit parted auf:
$ sudo parted -l

Starte GNU Parted Utility:
$ sudo parted /dev/sdc

Lösche die Partitionen (fange mit der höchsten Nummer an):
(parted) rm Number (parted) print
Im Beispiel also:
(parted) rm 2 (parted) print (parted) rm 1 (parted) print

Neue Partition erstellen:
mklabel msdos mkpart primary fat32 1MiB -1MiB print

Mit quit GNU Parted verlassen.
Partition auf die SD-Karte schreiben:
$ sudo fdisk -l $ sudo mkfs.vfat /dev/sdc1

Die SD-Karte ist jetzt formatiert.
3.3 fdisk
Schliesse die SD Karte an und führe den Befehl
$ sudo fdisk -l
aus.
Die Karte wird aufgelistet. In unserem Fall als /dev/sdc1 :

Hänge die SD Karte aus und starte die fdisk utility:
$ sudo umount /dev/sdc1 $ sudo fdisk /dev/sdc1

Lösche die Partition mit dem Befehl d. Bei mehreren Partitionen widerhole den Befehl solange bis alle Partitionen gelöscht sind.
Überprüfe mit dem Befehl p ob alle Partitionen gelöscht wurden.

Erstelle mit dem Befehl n eine neue Partition. Wähle p für primary Partition. Die restlichen Werte können mit ENTER als default übernommen werden. Überprüfe mit dem Befehl p die aktuelle Partition.

Die Partition ist standardmäßig mit einem Linux Dateisystem formatiert. Ändere es mit dem Befehl t.
Wenn man sich mit dem Befehl L die Liste der gängigen Formate anzeigen lässt, kann man sehen wie mächtig fdisk in der Wirklichkeit ist.

Wähle den HEX-Code b für W95 FAT32 Format.
Wieder mit dem Befehl p die Partition überprüfen.

Bemerkung: Bei einigen SD Karten kann es vorkommen dass Raspberry Pi nicht booten kann. In diesem Falle setze den “bootable flag” mit dem Befehl a.
Abschliessend muss noch die Partitionstabelle mit dem Befehl w geschrieben weden.

Nachdem die Partitionstabelle erstellt wurde, kehrt fdisk zu der Kommandozeile zurück.
Jetzt muss noch die SD Karte formatiert werden (Vorsicht! Das richtige Laufwerk angeben!):
$ sudo mkfs.vfat /dev/sdc1
Die SD Karte ist jetzt bereit für die Raspberry Pi Betriebssysteminstalation!
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Hallo Dietmar,
versuche mal “Diskpart” auf einem Windows Rechner, dieses Diskpart ist mächtiger als man denkt..damit solltest du die Partitionen weg bekommen.
Hallo Dietmar! Ist die Karte vielleicht schreibgeschützt. Manche Adapter schieben den Schalter wieder auf Schreibschutz zurück. Schon mal gehabt. Ich musste den Schieber mit Tesafilm festkleben. Oder einen anderen Adapter ausprobieren.
Gruße, Alex
Hallo, ich habe alle Varianten ausprobiert, immer ohne Fehlermeldung. Doch es sind immer noch die beiden Partitionen des Raspi da, er bootet sogar noch. ich habe auch versucht die Partitionen einzeln zu formatieren, auch ohne Erfolg. Es ist eine microSD von Samsung, 16 GB EVO sdhc mit Adapter in einem externen Kartenleser, im SD-Slot eines Notebooks ging es auch nicht. Beschreiben im Raspi geht.
Ich gebe langsam auf, aber vielleicht habt ihr noch einen Tipp für mich.
Danke schon mal! Dietmar